Auszug aus der Gemeinde Info Schwarzenberg vom Juni 2021

Elf Kinder und Jugendliche aus Schwarzenberg und Eigenthal liegen auf der Bühne, der Vorhang wird geschlossen, das Publikum wird in den Saal geführt. Die Nervosität steigt, wir machen eine Übung zur Beruhigung, springen dann nochmals draussen herum und gehen die Schritte für den Tanz nochmals durch. Einige gucken vorsichtig unter dem Vorhang durch und erkennen ihre Familie und Freunde, die in wenigen Augenblicken das Stück «Das zauberhafte Kindermädchen» sehen werden. Und dann geht es los, mit Geige, Klavier und Trauermarsch. Das in den letzten acht Monaten erarbeitete und geprobte Theaterstück wird gezeigt. Fast alles läuft perfekt. Nach knapp einer Stunde treten Entspannung und Glücksgefühle ein. Es wird rege ausgetauscht, über Patzer gelacht und was das nächste Mal noch anders gemacht werden könnte. Dieses Ereignis wird bei den Mitspielenden direkt im Herz gespeichert. Nur dort ist es wieder abrufbar, es befindet sich auf keiner Festplatte, alles war echt gespielt, ein richtiges Live-Erlebnis, ohne Bildschirm dazwischen. Nach der Coronapause ist das ein speziell eindrückliches, starkes Erlebnis. Richtiges Theater eben!

Und das Publikum? Nach der Aufführung wird das Publikum gruppenweise wieder nach draussen geführt, Abstand halten ist das höchste Gebot. Für einmal gibt es keinen Drink an der Theaterbar, ein kurzer Schwatz mit den jungen Schauspielerinnen und Schauspieler muss genügen und dann gehen alle wieder ihren eigenen Weg. Dies mit einem Lächeln im Gesicht, dem Summen der Bienen noch im Ohr und sichtlich zufrieden. Konnte vielleicht Frau Honig, das zauberhafte Kindermädchen, ihren Zauber ein bisschen auf die Menschen übertragen?